Lohnt sich das?

Lohnt sich das?

Der STANDARD-Podcast über Geld

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00:00:17: Willkommen zu.

00:00:18: Lohnt sich das, der Standard-Podcast über Geld.

00:00:21: Mein Name ist Annika Dang.

00:00:23: Über Geld spricht man nicht.

00:00:25: Diesen Glaubenssatz haben wohl die meisten von uns schon einmal gehört.

00:00:28: Dabei werde genau das Gegenteil wichtig, um für mehr Transparenz zu sorgen.

00:00:33: Vor allem in einer Beziehung sollte Geld eigentlich kein Tabu sein.

00:00:36: Aber was bringt es überhaupt ein gemeinsames Konto zu haben und wann lohnt sich zum Beispiel ein Ehevertrag?

00:00:42: Über diese und weitere Fragen spreche ich heute mit meiner Kollegin Bettina Pfluger.

00:00:47: Sie ist Redakteurin im Wirtschafts-Saison der Standard.

00:00:49: Hallo Bettina.

00:00:51: Servus, grüß dich.

00:00:52: Bevor es aber gleich losgeht noch ein wichtiger Hinweis an unsere Hörderinnen, es lohnt sich diesen Podcast auf Spotify, Apple Podcast oder wo auch immer ihr uns hört zu abonnieren.

00:01:02: dann verpasst ihr auch künftig keine neue Folge.

00:01:05: Liebe Bettina, warum ist es denn wichtig, über Finanzen in einer Beziehung zu sprechen?

00:01:09: Na ja, damit man einfach prinzipiell weiß, wo man steht und wohin die Reise gehen kann.

00:01:14: Vor allem wenn man sich als junges bei etwas aufbauen möchte, ist es ja auch wichtig zu wissen, welchen Beitrag kann jeder einzelne leisten.

00:01:21: Wie groß können die Träume dann überhaupt werden?

00:01:24: Kann man über eine Wohnung reden?

00:01:25: Kann man sich ein Haus anschaffen?

00:01:27: Wie viel Kredit braucht man dazu?

00:01:29: Wie ist die finanzielle Grundausstattung?

00:01:32: Was können die Eltern leisten?

00:01:33: Das sind einfach Themen, die sich stellen.

00:01:35: Ab einem gewissen Punkt der Partnerschaft, wo es halt ernst wird, und dann sollte man auch offen darüber reden.

00:01:40: Man redet ja auch über andere Dinge ganz offen über, die zufrieden hat im Job oder Hobby, bei der Urlaubsplanung, also warum nicht auch über Geld reden.

00:01:48: Du hast das Eingangs gesagt, es gibt immer diesen Grundsatz über Geld, redet man nicht, Geld ist ein Datbooteemann, das ist genau das Schlechte, wir müssen über Geld reden und deswegen tun wir es heute auch.

00:01:59: Ziel ist es ja, dass man es gemeinsam gut hat.

00:02:02: Ja, was würdest du sagen, ab wann in einer Beziehung ist denn dann dieser Zeitpunkt gekommen, wo man das ansprechen sollte und wie macht man das dann vielleicht am besten?

00:02:09: Also war man es ansprechlich sicher ein individueller Faktor, manche wollen das ganz früh wissen, manche wollen auch von sich vielleicht noch nicht am Anfang einer Beziehung alles preisgeben.

00:02:20: So den richtigen Zeitpunkt, ich glaube, der ergibt sich einfach aufgrund der Lebensplanung.

00:02:25: Also wenn es ernst wird, wenn man zum Beispiel übers Zusammenziehen nachdenkt, dann wäre wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt, um auch einmal die finanziellen Verhältnisse ein bisschen offen zu legen oder zu klären, weil man muss sich ja auch andere Fragen stellen, wie man die Kosten des täglichen Lebens bestreitet, wenn man zusammen wohnt, Miete, Strom, Lebensmittel, wie organisiert man das, wer zahlt was, wie schafft man einen Ausgleich, wenn jemand sehr schlecht verdienen sollte in der Beziehung.

00:02:51: Das sollten eigentlich ganz normale Fragen sein.

00:02:54: Es geht ja auch nicht darum, den anderen zu benachteiligen oder jemandem was wegzunehmen, sondern einfach die Kosten in der Partnerschaft so aufzuteilen, damit beide ein gutes Leben leben können und das gemeinsame Leben finanziell stemmbar ist.

00:03:06: Welche typischen Modelle gibt es eigentlich im Umgang mit Geld in der Partnerschaft?

00:03:10: Auch das ist wahrscheinlich etwas, das sehr individuell ist.

00:03:13: Prinzipiell hat einmal jeder von uns ein Konto.

00:03:16: Jeder, der arbeitet, braucht ein Gehaltskonto, deswegen hat auch jeder sein eigenes Konto.

00:03:20: Viele Paare machen es dann so, dass sie zusätzlich ein Gemeinschaftskonto sich einrichten, auf dem zum Beispiel gemeinsam gespart wird oder wo halt beide einen bestimmten Beitrag einzahlen, um dann von dort größere Ausgaben zu finanzieren.

00:03:35: Das ist dann auch einfach offen und transparent gestaltet, wer welchen Beitrag geleistet hat.

00:03:40: Wovon ich strikt abrate, ist, dass Frauen in einer Beziehung ihr eigenes Konto aufgeben und die ganzen finanziellen Abläufe nur noch über das Konto des Partners laufen.

00:03:50: Welche Vor- und Nachteile hat denn eben so ein gemeinsames Konto und für wen eignet es sich vielleicht auch nicht?

00:03:56: Ein bisschen haben wir es jetzt hier schon gesagt, dass ein zusätzliches Gemeinschaftskonto ist sicher dann sinnvoll, wenn man Kosten transparent teilen will oder wenn man sagt, man möchte gemeinsam auf etwas hinsparen.

00:04:09: Dann können eben auch laufende Kosten für beide Partner klar ersichtlich gemacht werden.

00:04:14: Also ich würde da aber auch davor warnen, dass einer der Partner sozusagen sein eigenes Konto aufgibt, was ohnehin erschwert ist.

00:04:20: Denn jeder, der arbeiten geht, braucht sein eigenes Gehaltskonto.

00:04:23: Wie verändert sich denn die finanzielle Situation durch einen Heirat?

00:04:27: Gibt es da rechtliche und steuerliche Vorteile oder Unterschiede zu einer Partnerschaft ohne Ehe?

00:04:34: Also in Österreich macht das Gesetz steuerlich prinzipiell keinen Unterschied zwischen Ehleuten oder sonstigen Lebensgemeinschaften.

00:04:41: In Deutschland ist das ein bisschen anders.

00:04:43: Dort gibt es die sogenannte Familien- oder Haushaltsbesteuering und das Ehegartensplitting.

00:04:48: Das gibt es in Österreich nicht.

00:04:50: Aber wer verheiratet ist, kann zum Beispiel bei der Krankenversicherung den Ehepartner mitversichern, wenn der gerade nicht selbstkrankenversichert ist.

00:05:00: Auch erbrechtlich ergeben sich Vorgaben durch eine Ehe-Schließung, weil Ehe-Bartner erberechtigt sind.

00:05:06: Eine Hochzeit verändert vor allem auch die Pflichten.

00:05:08: Wenn es zu einer Trennung kommt, dann gibt es nämlich die gesetzlich geregelten Vorgaben wie etwa die Unterhaltspflichten für Ehe-Bartner oder Kinder.

00:05:17: Anschauen sollte man sich aber auch die Versicherungen, vor allem wenn man zusammenzieht, haben vielleicht beide Partner noch eine Haushaltsversicherung, die, weil sie nicht viel kostet im Hintergrund, weiterläuft.

00:05:28: Das ist nicht notwendig, das reicht, wenn man eine Haushaltsversicherung dann hat oder man musste auch prüfen, ob es anderes Doppelgleichigkeiten bei Versicherungen gibt.

00:05:38: Weil doppelt versichert sein klingt zwar vielleicht jetzt gut, bringt aber nichts, weil die Versicherung ohnehin nicht über den tatsächlichen Wert eines versicherten Schadens hinaus eine Leistung erbringt.

00:05:49: Die Versicherungen gewähren aber wiederum für Familien oder Partnerschaften, Familienpolizen und auch Kinder können mitversichert werden.

00:05:58: Das heißt, wenn sich die Familie verändert, die Partnerschaft verändert, macht es auch Sinn, hier immer wieder einen Blick darauf zu werfen.

00:06:05: Das ist zum Beispiel bei der Rechtsschutzversicherung, bei einer Reiseversicherung oder bei der privaten Unfall- und Krankenversicherung ein Thema.

00:06:11: Dann gibt es ja auch noch den Ehevertrag.

00:06:14: Was regelt der eigentlich und wann ist der sinnvoll oder vielleicht sogar notwendig?

00:06:19: Also in einem Ehevertrag kann geregelt werden, wie die Besitztümer verteilt werden, wenn es zu einer Trennung kommt.

00:06:25: Es gibt ja auch diesen sehr weisen Spruch.

00:06:28: Einen Vertrag macht man ja nicht für die guten Zeiten, man macht ihn immer für die schlechten Zeiten, damit dann keine Unglarheiten.

00:06:34: Bestehen und einfach eine Regelung da ist, an die sich schon einmal beide zu halten haben.

00:06:39: Und so ist es auch mit einem Ehevertrag.

00:06:41: In wohlhabendaren Partnerschaften sind Eheverträge überhaupt keine Seltenheit mehr.

00:06:46: Da geht es auch darum, sein Eigentum oder Firmenanteile, die man hält, für sich selber abzusichern.

00:06:52: Ein Ehevertrag muss auch nicht zwingend vor der Hochzeit erstellt werden.

00:06:56: Das kann auch während der Ehe abgeschlossen werden, wenn man zum Beispiel geerbt hat oder ein Haus gekauft hat.

00:07:02: Einfach, wenn sich die Lage verändert, wenn es plötzlich Dinge gibt, wo man sagt, das müsste man schon regeln für den Fall der Fälle, dass dann keine Unklarheiten bestehen.

00:07:12: Und wichtig ist, dass bei dieser Regelung die Aufteilung von Ersparnissen unter Ehewohnungen ein Thema sind, auch die Vereinbarung über den Unterhalt während oder nach einer Ehe können darin schon festgelegt werden.

00:07:24: Beim Kauf einer Wohnung oder einem Haus kann auch da vertraglich geregelt werden, wer welchen Anteil besitzt und wie die finanziellen Beiträge der Partner ausgeglichen werden, im Falle einer Trennung.

00:07:35: Wichtig ist auch da, dass der Vertrag regelmäßig überprüft wird und an die sich veränderten Lebensumstände angepasst wird.

00:07:43: Eben wie gesagt, Firmenanteile nachgekauft, Erbschaften sind gekommen, dann hat sich die prinzipielle finanzielle Basis verändert und das gehört dann dort auch abgebildet.

00:07:54: In der Regel verfügen in heterosexuellen Partnerschaften ja Männer langfristig über mehr Geld als Frauen, vor allem sobald Kinder Teil des Lebens sind.

00:08:03: Wo dann liegt das?

00:08:04: Na, das liegt an mehreren Dingen.

00:08:06: In vielen Berufen verdienen Frauen und Männer immer noch nicht das gleiche Geld für die gleiche Arbeit.

00:08:11: Und dann ist es einfach so, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten wollen, schrägstrich müssen.

00:08:17: Sei es, um sich um die Kinder zu kümmern oder auch um Pflegebedürftig gewordene Eltern mit zu versorgen.

00:08:23: Jobexperten sagen auch, dass Männer öfter Gehalt verhandeln gehen und Frauen hier viel zurückhaltender agieren.

00:08:30: Auch das ist sicher ein Grund, warum Männer über die Lebenskarriere hin dann oft mehr verdienen als Frauen.

00:08:35: Und das zieht sich dann aber auch durch die finanzielle Biografie der Frau.

00:08:39: Also das wirkt sich aus auf die Pension, das wirkt sich aus auf die Vorsorge, wird es finanziell eng, dann neigen Frauen dazu, die eigene Vorsorge auszusetzen.

00:08:49: Auch das ist ein Punkt, der sich später im Leben negativ auswirkt.

00:08:54: Welche Möglichkeiten gibt es dann, um dieser Dynamik entgegenzuwirken?

00:08:58: Also einfach, indem man über Geld offen spricht.

00:09:01: und auch über Vorsorge in einer Beziehung offen spricht.

00:09:05: Wer Kinder hat, kann zum Beispiel das Pensionssplitting in Anspruch nehmen.

00:09:09: Das ist ein Modell, das Sie in Österreich immer noch nicht viele Leute kennen.

00:09:12: Kurz erklärt geht es dabei darum, dass der Vollzeitarbeitende Partner, das ist Meister Mann, eben über einen bestimmten Zeitraum einen Teil seiner Pensionsansprüche mit der Frau, die daheim bei den Kindern bleibt, teilt.

00:09:25: Das verschafft für die Frau zumindest einen kleinen Ausgleich auf die Anrechnung der Pensionsmonate.

00:09:31: Frauen sollten auch immer eine eigene Vorsorge haben.

00:09:34: Das kann eine Lebensversicherung sein, das kann ein ETF-Sparplan sein, wo monatlich mit wenigen Beiträgen laufend über die Jahre was angespart wird.

00:09:43: Der Faktorzeit ist hier die wesentliche Rolle.

00:09:44: Über viele Jahre bringen nämlich auch kleine Beträge gute Erdrege.

00:09:48: Und darauf sollten Frauen nicht vergessen, dass sie ihre eigene Vorsorge immer auch im Blick haben, auch eingebunden in eine Partnerschaft, auch eingebunden in eine Familie.

00:09:58: Jetzt ist es aber nicht nur so, dass es in Familien ein Thema ist, zumindest auf Social Media wird der Lifestyle als Stay at Home Girlfriend von manchen Influencern idealisiert.

00:10:08: Worum geht es denn da?

00:10:10: Ja genau, dieser Trend popt immer wieder mal auf.

00:10:13: Stay at Home Girlfriend oder auch Stay at Home Wife, das sind Frauen, die auf Social Media posten, dass sie sich ganz bewusst dafür entschieden haben, nicht arbeiten zu gehen, daheim zu bleiben.

00:10:23: Und dann wird gepostet, während Sie am Vormittag im Yoga-Sin bei Wellness im Café-Haus sitzen und im Buch lesen, während der Rest der Bevölkerung halt schwer arbeiten geht.

00:10:32: Nicht gezeigt wird dabei das Einkaufen, das Putzen, das Waschen, der ganze Haushalt, was ja nicht so schön ein Teil dieser Geschichte ist.

00:10:40: Und am Abend, wenn der Freund der Mann nach Hause kommt, ist man top gestylt, voll erholt, weil man hat ja einen ausgeruten Tag.

00:10:47: Und die Entscheidung ist getroffen, weil der Mann genug verdient, damit beide ein schönes Leben haben können.

00:10:53: Das ist der Trend, der einem verkauft wird.

00:10:56: Aber wie bei allem muss man das auch auf Fakten checken.

00:10:59: Also vor allem junge Leute, die noch nicht so viel verdienen, da wird sich es wohl nicht ausgehen, dass ein Einkommen für zwei ausreicht.

00:11:07: Wir haben ja die Debatte über gestiegene Mitpreise, über die hohe Inflation, über gestiegene Energiekosten, Lebensmittelpreise sind gestiegen.

00:11:17: Also wenn man da mit einem Einkommen das alles stimmt.

00:11:20: und noch Yoga-Kurse und Wellness-Kurse und Café-Haus-Besuche stemmen kann, dann wüsste ich gerne, welche Jobs das sind, die dafür ausreichen, weil wir haben ja nicht ohne Grund in diesem Land auch eine Debatte über Eingriffe bei Lebensmittelpreiserhöhungen.

00:11:35: Wir debattieren immer wieder über das Mitrecht, welche Erhöhungen hier noch angebracht sind, ob es hier auf politischer Seite Eingriffe geben kann oder muss.

00:11:45: Und das ist eben ein Trend, der immer wieder vorgibt.

00:11:49: zeigt wird, aber wie gesagt, bei jedem Trend auf Social Media muss man das auch auf die realistischen Fakten überprüfen.

00:11:56: Was würdest du sagen, welche Gefahren lauern hier eben vor allem für junge Frauen, die sich davon vielleicht wirklich beeinflussen lassen?

00:12:02: Dann nehmen wir mal an, so eine Beziehung geht in die Brüche.

00:12:05: Und dann steht die Frau da, sie hat keine Erfahrung am Arbeitsmarkt, sie hat keinen eigenen Job, sie hat kein eigenes Einkommen.

00:12:12: Wer dann keine Ersparnisse hat, auf die man jetzt in der Not zurückgreifen kann, der wird es schwer, haben sich ein eigenes Leben aufzubauen.

00:12:19: Jeder Vermieter verlangt ein Einkommensnachweis von ein bis drei Monaten, um eine Wohnung zu vermieten.

00:12:26: Wenn man das nicht erbringen kann, wird man es schwer haben, auf eigenen Beinen zu stehen und sich das Leben neu zu gestalten.

00:12:33: Sind die Paare verheiratet, gibt es zumindest die Unterhaltspflichten zwischen den Ex-Bartnern, die gesetzlich geregelt sind.

00:12:40: Aber bei einer nur so zusammengelebten Partnerschaft gibt es das nicht.

00:12:44: Die Gefahr Bei diesem Modell ist einfach, dass Frauen sich zu wenig um ihren eigenen Lebensweg kümmern, vor allem in der finanziellen Hinsicht.

00:12:52: Und wie bei jedem Trend muss man sich eben fragen, wie realistisch so ein Lebensmodell ist und ob das wirklich für einen langen Zeitraum Sinn macht, sich einfach nur auf dem Partner zu verlassen, ohne zu schauen, wie man selber im Leben stehen würde, für den Fall der Fälle.

00:13:07: Ein Kritikpunkt, der auch oft genannt wird, ist ja, dass die Frauen sagen sie sind stay at home girlfriends, aber in Wirklichkeit sind sie auch Influencer, denn sie machen ja zum Beispiel Kunden und können ja damit eigentlich dann auch ein bisschen Geld verdienen und geben ja dann vor, dass sie vielleicht gar kein Einkommen haben, obwohl sie vielleicht sogar eins haben, aber die Leute, die das ja nachmachen würden, hätten das dann nicht.

00:13:26: Das ist richtig, diese Trends kommen ja auch von Leuten, die dann gar nicht so unbekannt sind.

00:13:32: Und wer es schafft, mit Influencing sein eigenes Geld zu verdienen, solche Personen sind dann ja auch im Sinne des kolportierten Trends keine echten State Home, Girlfriends oder Wives, sondern sie arbeiten halt dann von zu Hause oder vom Markt oder vom Café-Haus, wo immer sie halt ihre Trends dann absetzen.

00:13:52: Als Frau liest man ja eigentlich auch auf den Spruch Augen auf bei der Partnerwahl.

00:13:55: Wie stehst du denn zu diesem Ratschlag?

00:13:58: Also ich glaube, das ist prinzipiell ein sehr guter Ratschlag und das ist jetzt unabhängig davon, ob man über Geld in der Beziehung redet oder über andere Themen.

00:14:05: Augen auf, bei der Partnerwahl ist immer gescheit.

00:14:08: Was würdest du sagen, werdet denn der wichtigste Hebel damit Geld und Vermögen in Beziehungen Pferda verteilt werden?

00:14:15: Na einfach das tun, was wir gerade tun.

00:14:17: Darüber reden, das Thema nicht tabuisieren.

00:14:20: Jeder von uns hat einen anderen finanziellen Background, das ist so.

00:14:24: Und die Frage ist immer was man bereit ist zu teilen und wie man sich als Paar oder als Familie aufstellen, aber auch absichern möchte.

00:14:32: Und es sollte ja darum gehen, dass man in der Partnerschaft gemeinsam gut lebt.

00:14:36: Das sind die Ziele.

00:14:37: und dann muss man einfach sprechen, wie kann man das erreichen?

00:14:41: Und so einfach ist es.

00:14:42: Ich würde sagen, es gibt politisch auch Hebel, die man da in Bewegung setzen könnte, um eben dafür zu sorgen, dass das Geld fairer verteilt ist zwischen den Geschlechtern.

00:14:52: Ob es die fairere Verteilung ist, ja natürlich kann man beim Einkommen ansetzen und gleiche Arbeit gleich belohnen.

00:14:58: Da sollte es keinen Frauennachteil geben.

00:15:01: Politisch debattiert werden ja auch Quotenregelungen für Führungsetagen, Aufsichtsratschops.

00:15:07: Das wird ja versucht gerade auszuweiten.

00:15:10: Das würde auch hier ein bisschen eine Fairness schaffen.

00:15:12: Was man sich natürlich noch überlegen kann, ist solche Modelle wie das Pensionssplitting einfach bekannter zu machen.

00:15:19: Beratung dazu einzuführen.

00:15:21: Zum Beispiel im Rahmen einer Familienberatung oder wenn Frauen Kinder kriegen, dass das einfach ein Teil der Vorsorgeberatung ist, wie man sich finanziell über diese Auszeit vom Arbeitsleben gut drüber stemmen kann.

00:15:37: Es gibt ja auch die freiwillige Höherversicherung.

00:15:40: Während man arbeitet, kann man ja auch quasi auf seine Pension Was einzahlen, das sind Modelle, die sind viel zu unbekannt.

00:15:47: Und dann sind wir natürlich bei der dritten Säule der österreichischen Pensionsvorsorge, das ist die private Vorsorge, es gibt in Österreich noch immer kein steuerbegünstigtes Modell für eine Pensionsvorsorge.

00:15:57: Die Frage ist, warum gibt es das nicht?

00:16:00: Jede Regierung redet darüber, keine tut aber in diesem Kontext irgendetwas.

00:16:05: Warum gibt es keine behalte Fristen, die steuerlich eine Begünstigung haben, wenn man sagt, man hält Ein Depot langfristig für die Pensionsvorsorge.

00:16:15: So gibt es keine eigenen Produkte, wie so gibt es keine Steuervorteile.

00:16:19: Das sind Dinge, die gehören auch aufs Tabé und die gehören großpolitisch nicht nur deportiert, da braucht es endlich eine Umsetzung, wenn man diese Ungleichheiten und die Vermögensnachteile der Frauen ernsthaft angehen will.

00:16:31: Liebe Bettina, vielen Dank für das Gespräch.

00:16:33: Gerne.

00:16:34: Wir nehmen also mit.

00:16:35: ein Gespräch über Geld kann ein wichtiger Grundstand für mehr Gleichberechtigung in der Beziehung sein und auch darüber hinaus.

00:16:43: Vielen Dank euch fürs Zuhören.

00:16:44: Wenn euch diese Folge gefallen hat, dann freuen wir uns, wenn ihr sie mit eurem Partner oder eurer Partnerin teilt.

00:16:50: In einer unserer letzten Folgen haben wir uns außerdem mit der Frage beschäftigt, warum Freundschaften immer teurer werden.

00:16:56: Auch hier lohnt es sich, hineinzuhören.

00:16:58: Gebt uns auch gerne eine gute Bewertung auf Spotify, Apple Podcast oder wo auch immer ihr Podcast hört.

00:17:04: Feedback und Fragen könnt ihr uns wie immer an podcast.atderstandard.at.

00:17:08: senden.

00:17:09: Diese Folge wurde produziert von Christoph Neuwirt.

00:17:11: Ich bin Annika Dangen.

00:17:12: Ciao und bis zum nächsten Mal.